Artikel Flexwork – Auf ein Gespräch mit Liliana Tomé

Liliana ist als Flexworkerin bei Avenir im Einsatz. Im Austausch mit Nicolas Bächle gibt sie einen persönlichen Einblick in ihren Arbeitsalltag.

Wer bist du als Person, wo kommst du her und wie bist du in den Personalbereich gelangt?

Ich bin ein neugieriger Mensch, der sehr gerne Neues lernt und Neues entdeckt. Ich lege viel Wert auf Freundschaft und Familie. Meine Leidenschaft gilt der Musik, den Sprachen und der Psychologie. Ich bewege mich mit öffentlichen Verkehrsmitteln und einer grossen Schwäche für Süssigkeiten durchs Leben. Ausserdem bin ich in Lissabon geboren und mit 1.5 Jahren in die Schweiz gekommen. Aufgewachsen bin ich in Solothurn, der schönsten Barockstadt der Schweiz.

Den Einstieg in den Personalbereich habe ich im Rahmen des Berufsmatura-Praktikums in der Bundesverwaltung gefunden: Während einem Jahr durfte ich in der HR-Abteilung der Humanitären Hilfe und des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) arbeiten. Als junge Erwachsene und Sprachbegeisterte zog es mich in die Romandie, wo ich viele Jahre in Genf und Lausanne gelebt und meine HR-Karriere in multinationalen Konzernen aufgebaut habe.

Was reizt dich an deiner Arbeit im Personalbereich?

Ursprünglich hat mich der Mensch im Zentrum der Arbeitswelt fasziniert. Im Verlaufe der Jahre hat sich dieses Interesse etabliert. Das Personalmanagement umfasst viele spannende und komplexe Bereiche, insbesondere in Zeiten von Digitalisierung und Wandel in der Arbeitswelt. Heute kann ich mit meinem Studium in Arbeits-, Organisations- und Personalpsychologie mein Interesse mit dem dazugewonnenen Wissen perfekt ergänzen.

Wie bist du zu Avenir gekommen?

Durch die Kontaktaufnahme einer ehemaligen Arbeitskollegin und damaligen Flexworkerin habe ich von Avenir erfahren. Sowohl die Firma als auch das Flexwork-Modell haben mich überzeugt. Nach mehreren Gesprächen mit dem Flexwork-Leiter und im Anschluss einer befristeten Anstellung erhielt ich die Gelegenheit, ebenfalls bei Avenir einzusteigen.

Was gefällt dir an deiner Rolle innerhalb Avenir und welche Motivation steckt hinter dem Job?

Ich empfinde es als Bereicherung, das breite HR-Wissen, das ich mir im Verlaufe meiner Karriere angeeignet habe, bei den verschiedensten Kunden einzusetzen und gleichzeitig zu erweitern. Es ist eine grossartige Gelegenheit, in diverse Unternehmen Einblick zu erhalten. Ebenfalls ist es erfüllend, die Kunden in schwierigen Situationen zu unterstützen und dafür grosse Wertschätzung zu erfahren.

In welcher Rolle siehst du dich als Flexworkerin? Auf was kommt es insbesondere an?

In meiner Rolle als Flexworkerin sehe ich mich als Unterstützerin und Beraterin zugleich. Die Rolle erfordert Flexibilität und eine hohe Anpassungsfähigkeit. Man muss Offenheit für wechselnde Aufgaben und die Bereitschaft für Einsätze in unterschiedlichen Unternehmen und Standorten mitbringen. Empathie ist ebenfalls wichtig: Man sollte auf die Bedürfnisse der verschiedenen Kunden eingehen können; dies insbesondere, während Phasen von Veränderung und hoher Arbeitslast. Eigeninitiative sowie Belastbarkeit, Resilienz und eine Hands-on-Mentalität sind genauso von grosser Bedeutung.

Wo liegen die Schwerpunkte?

Die Schwerpunkte meiner Einsätze lagen bisher im Sozialversicherungsbereich, der Administration sowie in der HR-Beratung und Prozessoptimierung.

Was ist die Herausforderung und Chance zugleich innerhalb dieser Rolle?

Die Herausforderung als HR-Flexworker besteht darin, häufig zwischen unterschiedlichen Unternehmen und Teams zu wechseln. Die Fähigkeit, sich schnell in neue Arbeitskulturen, Prozesse und Strukturen einzufinden, ist essenziell. Die Unternehmen haben oft spezifische Erwartungen, die man in kurzer Zeit erfüllen musst. Das erfordert Kommunikationsstärke und eine hohe Belastbarkeit. Im Gegenzug erhält man Einblicke in unterschiedliche Unternehmen, Branchen und Arbeitsweisen, die man innerhalb so kurzer Zeit sonst wohl nicht finden würde. Diese Vielfalt an Erfahrungen macht dich zu einem Experten für unterschiedliche HR-Themen. Dabei entwickelst du deine Kompetenzen kontinuierlich weiter – sei es in der Problemlösung, im Umgang mit den verschiedensten Menschen oder im Verständnis von Unternehmenskulturen. Die Rolle erlaubt es dir, in diversen Kontexten zu arbeiten, was viel Abwechslung bringt. Dies alles geschieht mit enormer Unterstützung des gesamten Avenir Flexwork-Teams sowie der aus der Führung heraus. Man ist Bestandteil eines tollen Teams, was viel Halt und Motivation gibt.

Was hat der Kunde davon, wenn er eine Flexworkperson einsetzt? Was ist der Nutzen und/oder Mehrwert?

Gerade in dynamischen oder herausfordernden Zeiten bist du als HR-Flexworker eine wichtige Stütze für Unternehmen. Eine Flexwork-Person kann kurzfristig eingesetzt werden, um bei erhöhtem Arbeitsaufkommen, unerwarteten Personalausfällen oder saisonalen Schwankungen zu unterstützen. Kunden können genau die Ressourcen anfordern, die sie für eine bestimmte Phase benötigen, ohne langfristige Verpflichtungen einzugehen. Flexworker bringen oft spezifische Fähigkeiten und Erfahrung aus unterschiedlichen Unternehmen mit, die sofort nutzbar sind. Sie können frische Perspektiven und neue Impulse einbringen, was besonders in stagnierenden oder festgefahrenen Prozessen wertvoll ist. In der Regel sind Flexworker sofort verfügbar und benötigen eine sehr kurze Anlaufzeit. Durch ihre Erfahrung können sie zielgerichtet arbeiten und komplexe Herausforderungen effizient lösen. Als externe Person können sie objektiv und unabhängig an Herausforderungen herangehen und konstruktive Lösungen einbringen.

Wie hat sich dein persönlicher Weg, seit deinem Einstieg bei der Avenir, entwickelt? Wo stehst du aktuell?

In meiner nun zweijährigen Tätigkeit als Flexworkerin habe ich meine Fähigkeit, flexibel und souverän auf Veränderungen zu reagieren, weiter verfeinert. Durch diese Erfahrung konnte ich meine Anpassungsfähigkeit deutlich stärken und bin nun in der Lage, noch schneller und gezielter auf die vielfältigen Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen.

Aktuell bereit es mir grosse Freude, das Wissen aus meinem Studium der Arbeits-, Organisations- und Personalpsychologie weiterzugeben und anzuwenden. Die Kunden sind daran interessiert, dieses Fachwissen während meiner Einsätze zu nutzen. Die geschieht oft in Form von zusätzlichen Aufträgen, was für beide Seiten interessant und gewinnbringend ist.

Wo siehst du noch Entwicklungsfelder oder weitere spannende Möglichkeiten?

Die Flexworker könnten sich auf bestimmte Industrien wie IT, Gesundheit oder spezifische Unternehmen wie die öffentliche Verwaltung oder internationale Firmen spezialisieren. Dadurch würden sie noch gezielter Mehrwert bieten. Ab einer bestimmten Anzahl Mitarbeitenden wären sogar HR-Flexwork-Pools in diesen Spezialisierungen denkbar.

Der Fokus könnte in Zukunft auch verstärkt auf projektbasierter Zusammenarbeit liegen; etwa für die Einführung neuer HR-Systeme.

Eine weitere spannende Idee wäre es, digitale Plattformen auszubauen, um Unternehmen noch schnelleren Zugang zu qualifizierten HR-Flexworkern zu ermöglichen. Dabei könnten massgeschneiderte Matching-Systeme zielgerichtet unterstützen, mit Hilfe von künstlicher Intelligenz, die richtigen Flexworker für die Bedürfnisse der Unternehmen finden.

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  • Nicolas Bächle

    Nicolas Bächle ist ein versierter HR-Spezialist mit besonderen Kenntnissen in den Feldern Marketing- und Brandkommunikation sowie Sales- und Beratungsthemen im HR-Umfeld. Der studierte Medienwissenschaftler ist innerhalb der Avenir für die…

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  • Liliana Tomé

    Für ihren Berufsmaturitätsabschluss an der Ecole Supérieure de Commerce in La Neuveville absolvierte Liliana ein HR-Praktikum im EDA. Anschliessend erlangte sie den HR-Fachausweis in betrieblichem HR-Management. Derzeit studiert Liliana berufsbegleitend…

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