Flexwork – Auf ein Gespräch mit Miriam Thüler

Miriam Thüler aus Bern ist seit 2022 bei der Avenir als Flexworkerin im Einsatz. Im Interview mit Nicolas Bächle gibt sie einen persönlichen Einblick in ihren Arbeitsalltag.

Wer bist du als Person, wo kommst du her und wie bist du in den Personalbereich gelangt?

Als Grundausbildung habe ich im Berner Oberland, wo ich aufgewachsen bin, das KV im HGT-Modell (Hotellerie / Gastronomie / Tourismus) absolviert. Da ich wusste, dass ich noch studieren möchte, besuchte ich im Anschluss die kaufmännische Berufsmaturitätsschule in Thun und das Betriebsökonomie-Studium an der BFH (Berner Fachhochschule). Während des Studiums kam ich mit dem Modul Arbeits- und Organisationspsychologie in Berührung und merkte, dass ich mich beruflich in diesem Bereich weiterentwickeln möchte. Glücklicherweise konnte ich relativ einfach nach Olten an die FHNW in den Studiengang der Angewandten Psychologie wechseln, wo ich mich von den Fächern her viel mehr «Zuhause» fühlte. Mit der Zeit kristallisierte sich heraus, dass ich Richtung HR gehen möchte. Im Personalbereich habe ich in der Rekrutierung zuerst als Assistentin und später auch als Assessorin Fuss gefasst.

Was reizt dich an deiner Arbeit im Personalbereich?

In diesem Themengebiet reizt mich, dass der Bereich Human Resources sich in erster Linie mit Themen rund um den Menschen beschäftigt und z.B. nicht mit Produkten, die von materieller Beschaffenheit sind. Es birgt eine gewisse Komplexität und stellt gleichzeitig eine entsprechende Herausforderung dar. Ein Mensch hat immer auch eine eigene Persönlichkeit, Wünsche und mehr oder weniger konkrete Vorstellungen. Das Interessante daran und zugleich vielleicht auch die grösste Schwierigkeit ist herauszufinden, wie der Mensch in seiner Funktion sein beste Leistung zeigen kann und dabei der gesundheitliche Aspekt nicht zu kurz kommt. Hinzu kommt, dass wir in einer Zeit leben, welche wirtschaftlich gesehen von Einsparungen und Umstrukturierungen geprägt ist.

Wie bist du zu Avenir gelangt?

Ich habe in meiner letzten Anstellung wenige Spielräume gehabt und sehnte mich nach mehr Flexibilität. Als ich die Stellenausschreibung als Flexworkerin entdeckt und gelesen habe, dachte ich, «das ist es». Zudem wollte ich mehr Erfahrungen im HR in anderen Bereichen, also nicht nur in der Personalselektion, sammeln.

Was gefällt dir an deiner Rolle innerhalb Avenir?

Mir gefällt, dass ich bei Avenir die Sicherheit einer Festanstellung habe, von Zeit zu Zeit als externe Fachkraft aber wieder bei anderen Kunden sein kann. So finde ich für meine berufliche Zukunft gezielter heraus, wo ich in ein paar Jahren einmal längerfristig bleiben möchte.

In welcher Rolle siehst du dich als Flexworkerin? Auf was kommt es insbesondere an? Wo liegen die Schwerpunkte? Gib uns gerne einen Einblick in deinen Alltag.

Ich sehe mich als «ad interim HR-Spezialistin» beim Kunden als Übergangslösung, welche einen sehr wichtigen Part übernimmt. Wir werden meistens sehr kurzfristig eingesetzt bevor der Betrieb in der jeweiligen HR-Abteilung oder in dem jeweiligen Bereich ansonsten fast komplett zum Erliegen kommen würde, weil häufig nicht rechtzeitig eine Nachfolge organisiert werden konnte.

Die jeweilige Situation vor Ort ist oftmals recht angespannt, da es bereits einige Wechsel gegeben hat in den bestehenden Teams und somit auch viel Know-how verloren gegangen ist.

Wo siehst du noch Entwicklungspotenzial für dich als Flexworkperson?

Bei meinen Einsätzen bemerke ich, wie mich die bereits erwähnte angespannte Situation teilweise sehr beansprucht. Man muss sich emotional gut «abschotten» können und sich voll auf seine Rolle als ad Interim Fachperson einlassen. Auch fachlich gibt es Bereiche, bei denen ich mich gerne noch weiterbilden möchte. Zukünftig zieht es mich zudem eher weg vom administrativen hin zu konzeptionellen Herausforderungen und Themen in der Beratung. Zugleich freue ich mich durch meine Rolle als Flexworkerin stets neue Erfahrung «on the job» zu sammeln.

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